Puig de Ca, der gewaltige Wächter über die Felder von Míner
Puig de Ca, der gewaltige Wächter über die Felder von Míner
Ein langer, steiler Aufstieg durch eine der beeindruckendsten Naturlandschaften der Serra de Tramuntana – zwischen Campanet und Pollença
Ein langer, steiler Aufstieg durch eine der imposantesten Naturlandschaften der Serra de Tramuntana – zwischen Campanet und Pollença
Schon der Name dieses Gipfels – Puig de Ca de Míner (877 m) – weckt Neugier. Er liegt eindeutig innerhalb des alten Guts Míner, einer ehemaligen muslimischen alqueria namens Minur, die zur Districte de Muntanya gehörte.
Heute ist das Anwesen unterteilt in Míner Gran, Míner Petit und la Mola, im Gemeindegebiet von Pollença, nahe der Grenzen zu Escorca und Campanet.
Was aber bedeutet „Puig de Ca“? Darüber wurde viel spekuliert. Laut Miquel Àngel Escanelles (in Ca, cussa i quissó, 30.08.2020) bezieht sich das „Ca“ in vielen Toponymen nicht auf einen Hund (ca), sondern auf Felder – wie etwa s’Hort des Ca oder Ca los Cans.
Im Sommer 2020 schrieb auch Pere Llofriu (in dBalears) klug und augenzwinkernd:
„Sagt man ‚camps, camps, camps...‘ schnell genug, wird daraus bald ‚cans, cans, cans...‘. Es ist, als hätte das Katalanische eine Art Konsonanten-Schizophrenie – alles wird zusammengedrängt.“
Und so wäre „Puig del Camp de Míner“ vielleicht die passendere Bezeichnung gewesen.
Der Startpunkt befindet sich nahe der Kirche Sant Miquel im Pla de Tel (Campanet). Da keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, ist die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug nötig. Geparkt wird beim Eingangstor des Camí de So n’Embaraç, kurz hinter Biniatró, unterhalb des Puig de Ca de Son Monjo.
Die Route
[00 min] We begin on a flat dirt track that runs parallel to the stream on our right, through a charming grove. Soon the track turns to concrete and the climb begins, ascending the inner slopes of Puig de Ca de Son Monjo (267 m). The steep little valley quickly reminds us of the route’s tough elevation gain.
[20 min] We pass a well covered by a modern grate on the right and continue zigzagging through thick holm oak forest. Gradually, the tree cover thins and expansive views open up across the Raiguer plain and the distant Serra de Llevant.
[45 min] Sa Barrera de Sa Porta is an old toponym marked on Josep Mascaró Pasarius’ 1958 General Map of Mallorca(source: mascaropasarius.cat), likely coinciding with a segment of the original footpath, just left of the gate that leads to Míner Petit [50 min], sitting right on the Campanet-Pollença boundary. Until it was divided in the 19th century, Míner was a vast mountain estate devoted to sheep and cattle farming, along with cereal cultivation and the production of oil, charcoal, and ice. Though now abandoned, the remains of the old oil press can still be seen at Míner Petit.
We continue up the winding track. To our right, in the direction of Gregal (northeast), across the Mal Torrent de Maçana, we see a hollow, a deep depression marked on some maps as a former mine (which it never was). This is Cova Roja. On a bend in the track to the left, we pass the font de les Contarelles.
[1 h 15 min] Wir starten auf einem ebenen, unbefestigten Weg entlang eines Bachs, durch lichte Wälder. Bald beginnt der Anstieg auf Betonpiste – die innere Flanke des Puig de Ca de Son Monjo (267 m) hinauf.
[20 min] Rechter Hand liegt ein moderner, vergitterter Brunnen. Der Weg windet sich in Serpentinen durch dichten Steineichenwald. Allmählich lichtet sich das Gelände, der Blick öffnet sich über die Ebene von Raiguer bis hin zur Serra de Llevant.
[45 min] Wir erreichen die Barrera de Sa Porta, ein alter Flurname, verzeichnet in der Generalkarte von Josep Mascaró Pasarius (1958).
Links davon liegt das Tor zum Anwesen Míner Petit [50 min], genau auf der Grenze zwischen Campanet und Pollença.
Bis ins 19. Jahrhundert war Míner ein riesiges Landgut, spezialisiert auf Schaf- und Rinderzucht, Getreide, Olivenöl, Holzkohle und sogar Eisproduktion. In Míner Petit ist noch die alte Ölpresse zu sehen.
Wir folgen der Piste weiter bergauf. Auf der rechten Seite, jenseits des Wildbachs Torrent de Maçana, liegt eine auffällige Senke: die Cova Roja – fälschlich als „ehemaliges Bergwerk“ bezeichnet. In einer Linkskurve passieren wir die Font de les Contarelles.
[1 h 15 min] An einer Schlüsselstelle – genannt el Gravet – biegen wir rechts ab Richtung Coll de Míner, den wir nun anpeilen.
[1 h 30 min] Links zweigt ein Weg zum Anwesen Míner Gran ab, wenig später rechts der Pfad zur Mola [1 h 40 min].
[1 h 45 min] Am Coll de Míner angekommen, nehmen wir wenige Meter vor dem Sattel den Pfad links – unser Weg zum Gipfel.
Es ist ein kurzes, aber steiles Stück über felsiges Gelände. Vorsicht ist geboten – dafür belohnen uns prachtvolle Ausblicke auf die Felder von Míner zur Linken.
Oben auf dem Grat eröffnet sich das riesige Plateau von Fartàritx zur Rechten – schlicht überwältigend.
Mit ruhigem Schritt und Ausdauer erreichen wir den Gipfel des Puig de Ca de Míner [2 h 20 min].
Coll de Fartàritx
Jetzt beginnt der Abstieg. Wir verlassen den Gipfel in südwestlicher Richtung (Llebeig) über flaches, felsiges Gelände – Tomir stets im Blick.
Bald gelangen wir an eine flache Scharte. Am gegenüberliegenden Ende scheint der Weg durch eine Felswand versperrt – doch links öffnet sich der Pas de n’Agustí (auch del Clot Fondo) [2 h 35 min].
Diese kurze Rampe erfordert leichtes Klettern – völlig ungefährlich, ohne Schwindelgefahr. Dahinter führt der Pfad nach rechts Richtung Coll de Fartàritx, markiert durch verstreute Steinmännchen.
[3 h 00 min] Beim Coll de Fartàritx treffen wir auf eine asphaltierte Piste, die steil zu Míner Petit hinunterführt.
Ein hölzernes Trittgatter markiert ein Gatter, kurz darauf erreichen wir den Coll de l’Arena, wo sich der Weg gabelt. Wir bleiben links, der rechte Weg würde nach Alcanella führen.
Links taucht das Anwesen Míner Gran wieder auf. Nach einer kleinen Senke mit kurzem Gegenanstieg kommen wir zurück zur Weggabelung bei el Gravet – unser Rundweg schließt sich [3 h 40 min].
Von hier aus folgen wir dem bekannten Pfad zurück zum Ausgangspunkt beim Camí de So n’Embaraç [4 h 25 min].